COPD
Informationen für Betroffene und Angehörige
Diagnose einer COPD
Zu Beginn der Erkrankung leidet der Patient häufig an einem produktiven, d. h. mit Auswurf verbundenen Husten. Dieser Husten wird zum Teil als Raucherhusten oder Erkältung abgetan und wenig beachtet. Im weiteren Verlauf wird der Auswurf zäher und lässt sich nur noch schwer abhusten. Dazu kommt Atemnot, die zu Beginn der Erkrankung zunächst nur bei körperlicher Anstrengung, im fortgeschrittenen Stadium aber auch in Ruhe auftritt. In der kalten Jahreszeit kann es, wenn z. B. eine Erkältung hinzukommt, zu einer sog. Exazerbation, d. h. einer akuten Verschlimmerung der Erkrankung und damit der Symptome, kommen. Die COPD hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Atemwegsorgane, sondern auf den gesamten Organismus. Viele Patienten leiden außer an den typischen Symptomen auch unter Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen und Depressionen.
Besteht aufgrund des Vorhandenseins der typischen Symptome Grund zu der Annahme, dass es sich um eine COPD handelt, wird der Arzt in der Regel im Rahmen eines ersten Anamnesegesprächs Fragen zu Art und Dauer der Symptome, Rauchverhalten sowie weiteren Risikofaktoren stellen. In einer körperlichen Untersuchung können bereits typische Lungengeräusche oder eine längere Ausatmungsdauer auf eine COPD hindeuten. Im späten Stadium kommen Symptome wie zyanotische (bläulich gefärbte) Lippen, Ödeme oder Abmagerungserscheinungen hinzu.
In der Regel wird zunächst eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt, bei der ermittelt wird, ob eine eingeschränkte Atemfunktion in Ruhe bzw. unter Belastung vorliegt. Unter anderem wird überprüft, wie viel der eingeatmeten Luft in der ersten Sekunde wieder ausgeatmet werden kann (der sog. FEV1-Wert). Ist das Verhältnis von ausgeatmeter zu eingeatmeter Luft kleiner als 70 %, kann das auf eine obstruktive Lungenerkrankung hindeuten, da bei einer solchen Erkrankung das Volumen der eingeatmeten Luft gleich bleibt, es jedoch in der Regel zu Schwierigkeiten beim Ausatmen kommt. Während der Untersuchung wird auch geprüft, ob sog. Bronchodilatatoren, d. h. Medikamente zur Weitung der Bronchien, zu einer Verbesserung der Werte führen. Auf diesem Weg kann eine reversible Verengung der Atemwege (z. B. Asthma) ausgeschlossen werden.
Außerdem wird in der Regel eine Blutgasanalyse veranlasst, um zu überprüfen inwieweit die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut bzw. die Abgabe von Kohlendioxid aus dem Blut gestört ist. Meist wird eine Probe nach einer Ruhephase und eine unter Belastungsbedingungen (z. B. nach einem sechsminütigen Gehtest) entnommen und ausgewertet. Sind die Werte nicht angemessen, d. h. ist der Anteil an Kohlendioxid hoch und der an Sauerstoff niedrig, kann dem mit einer Sauerstofftherapie entgegengewirkt werden.
Wertvolle Informationen werden in der Diagnostik außerdem durch bildgebende Verfahren wie Radiografie (Röntgen), Computertomografie und Ultraschalluntersuchungen gewonnen. Mit diesen lassen sich v. a. Komplikationen erkennen, die im Rahmen einer COPD auftreten können. Dazu gehören z. B. Lungenentzündung, Lungenembolie oder Veränderungen am Herzen. Um das Herz eingehender zu untersuchen, kann zudem ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellt werden. (ah)
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